17. September 2010 | Sioux-Vertreterin berichtet

Genozid durch Uranabbau in den USA

von Angelika Wilmen (IPPNW). Berlin


„Mitten im Herzen der USA findet ein Genozid statt. Mein Volk stirbt an Krebs, weil unser Wasser und unsere Luft radioaktiv verseucht ist. Unser Way of life ist fast zerstört, sagte Chairmain White Face heute auf der Basler Konferenz „Sacred Land – Poisoned Peoples“. Sie ist Gründerin der Defenders of the Black Hills, eine Umwelt-Organisation aus South Dakota, USA.

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In und um die Black Hills liegen über 1.000 seit den 70er Jahren stillgelegte Uranminen. „Ich nenne es das geheime Tschernobyl der USA, weil die radioaktive Verseuchung jeden betrifft. Aus den offenen und zum Teil mit Wasser gefüllten alten Minen und aus den über 10000 Bohrlöchern, die bei Explorationen bis zu 800 Fuß tief getrieben wurden, tritt Radon aus. Luft und Wasser sind radioaktiv kontaminiert. Bäche und Flüsse – und auch das Grundwasser – münden in den Missouri. Und der mündet in den Mississippi.“ Die strahlenden Uranminen betreffen damit nicht nur die Bevölkerung South Dakotas, sondern große Teile der Menschen in den USA.

Auf dem Kongress „Sacred Land – Poisoned Peoples“ informieren Vertreterinnen und Vertreter indigener Völker aus Australien, Mali, Namibia, Niger, Indien, Kanada und den USA sowie Experten aus Russland und Deutschland über die Situation in ihren Heimatländern. Gemeinsam mit den etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Welt diskutieren sie die Folgen des Uranbergbaus. Die Konferenz wird von der deutschen Sektion der IPPNW und dem Nuclear Free Future Award veranstaltet.

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www.ippnw.de/startseite/artikel/be99564564/genozid-durch-uranabbau-in-den-usa.html. Link veraltet. 4.4.24


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