29. Dezember 2007 | Hochschule als Zukunftslabor

Sustainable University in Lüneburg

von Katina Kuhn und Marco Rieckmann. Lüneburg


Zwischen 2004 und 2007 fand in der Universität Lüneburg das Projekt „Sustainable University“ statt. Mittels partizipativer Prozesse wurde es versucht, eine interdisziplinäre Arbeits- und Forschungskultur zu entwickeln und zu etablieren, in der das Ziel der nachhaltigen Entwicklung mit dem Bemühen um Innovationen an Hochschulen verknüpft ist.

Lesezeit 2 Minuten

Bereits seit 1997 stellt sich die Universität Lüneburg der Herausforderung „Nachhaltigkeit“. 1999 hat sie mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Projekt „Agenda 21 und Universität Lüneburg“ ins Leben gerufen, das Wege bereitet hat, um im Rahmen eines universitären Agenda-Prozesses das Leitbild „Nachhaltigkeit“ in Forschung, Lehre und Alltagspraxis auf dem Campus der Universität zu verankern.

Vor diesem Hintergrund wurde unter der Federführung des Instituts für Umweltkommunikation im Sommer 2004 das Folgeprojekt „Sustainable University – Nachhaltige Entwicklung im Kontext universitärer Aufgabenstellungen“ [Link], das mit Mitteln des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums (so genannte VW-Vorabmittel) unterstützt wird, ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt wird an die bisherigen Erfolge angeknüpft und eine theoretische, praktische sowie empirische Grundlage für die Entwicklung von Universitäten im Sinne der Nachhaltigkeit geschaffen. In seinem Zentrum stehen Lehre, Forschung und Wissenstransfer, aber auch die Institution Hochschule selbst. Der übergreifende Ansatz des Projekts zeigt sich in der untersuchungsleitenden Fragestellung: Wie können Hochschulen den mit dem Paradigma einer nachhaltigen Entwicklungsverbundenen Herausforderungen aktiv begegnen und wie weit können zielgerichtete Strukturänderungen einen Beitrag zur Wandlung der Hochschulen im Sinne der Nachhaltigkeit leisten?

Zur Bearbeitung dieser übergreifenden Fragstellung wurde das Gesamtprojekt „Sustainable University“, angelehnt an die Erfahrungen aus dem Vorläuferprojekt, in verschiedene Teilprojekte aufgegliedert. Durch ihren jeweiligen Fokus sind sie an jeweils unterschiedlichen Orten des Spannungsfeldes zwischen wissenschaftlicher Wissensbildung und institutioneller Organisation von Wissenschaft lokalisiert. Während des gesamten Forschungsprozesses werden die Ergebnisse dieser Teilprojekte unter eine integrative Perspektive gestellt und ihr Beitrag zur Beantwortung der übergreifenden Fragestellung herausgearbeitet. Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt: Nachhaltigkeitsmanagement, Energie- und Ressourcenmanagement, Interdisziplinarität in der Lehre, Lebenswelt Hochschule (Konsum, Gesundheit, Raum), Kommunikation und Wissenstransfer, Kultur und nachhaltige Entwicklung.

Die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit in verschiedenen universitären Kontexten soll zu einer Gestaltungskompetenz im Sinne von Wissen um nachhaltige Verhaltensweisen und Handlungsstrategien führen. Zugleich soll sie aber auch zu einer wissenschaftlich reflektierten Handlungskompetenz, das heißt Reflexionsfähigkeit mit ethischer Orientierung zum Verhältnis von Mensch und Natur sowie Einbezug verschiedener Perspektiven und Abwägen von Konsequenzen des eigenen Handelns bei-tragen. Nicht zuletzt geht es um den Erwerb von individuellen und institutionellen Kompetenzen, die es Hochschulen ermöglichen, globale Prozesse – wie z.B. die entwicklungspolitische Praxis – zu verstehen und mitzugestalten.

© Katina Kuhn/Marco Rieckmann, 2006


www.uni-lueneburg.de/studienprogramm/seiten/3_sustuni.htm. www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/Forschungseinrichtungen/infu/files/pdf/infu-reihe/34_07.pdf. Links veraltet. 4.4.24


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert