26. Mai 2012 | Klimaverhandlungen in Bonn

Rückschritte statt Fortschritt

von Hermann Ott. Bonn


Die am 25. Mai in Bonn zu Ende gehenden Klimaverhandlungen machen deutlich, dass selbst das in Durban Erreichte wieder auf dem Spiel steht.

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Die Nichtregierungsorganisationen haben noch während der Klimakonferenz eindringlich vor einem Scheitern gewarnt und die Kosten für ein Nicht-Handeln deutlich gemacht. Konservative Schätzungen sprechen von rund zwei Billionen US-Dollar (1,6 Billionen Euro oder 1.600 Milliarden Euro) an wirtschaftlichen und nicht-wirtschaftlichen Auswirkungen bis zum Jahr 2060. Hinzu kommen die kaum zu beziffernden Verluste an biologischer Vielfalt und Ökosystemen.

Auf der Klimakonferenz in Bonn war jedoch von dieser Dringlichkeit wenig zu spüren. Die Obstruktionspolitik von Staaten wie den USA hat wieder einmal gesiegt. Und sie wird auch so lange siegen, wie mit aller Kraft versucht wird, die USA unbedingt mit ins Boot zu holen.

Es muss deshalb einen Strategiewechsel geben, hin zu einer Strategie der unterschiedlichen Geschwindigkeiten. In Bonn hat sich gezeigt, dass die gute Zusammenarbeit der EU mit den weniger entwickelten Ländern sich nicht ohne Anstrengungen fortsetzen lässt. Doch dabei spielt immer wieder auch die Glaubwürdigkeit der Bemühungen eine Rolle. Es ist deshalb unabdingbar, dass die EU nun endlich ihr C02-Reduktionsziel von 20 Prozent auf 30 Prozent erhöht und damit auch ihre Ernsthaftigkeit beim Kampf gegen den Klimawandel demonstriert.


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