„Wir müssen neue Wege gehen, um den Menschen die enormen Herausforderungen des Klima- und Umweltschutzes klar zu machen. Und wir brauchen kluge Köpfe: naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs, um Lösungen für drängende Zukunftsaufgaben zu finden“, so DBU- Generalsekretär Fritz Brickwedde. Deutschland sei – wie aktuelle Studien zeigten – führend in der Umweltindustrie. Aber es drohe ein Fachkräftemangel in naturwissenschaftlich-technischen Berufen. Hier könne der Umweltschutz eine Brücke bauen: „Aktuelle Umweltthemen eignen sich hervorragend, um Naturwissenschaft und Technik für jede Altersstufe spannend zu vermitteln.“ Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 6. Oktober möglich. „Die Bedeutung des Klima- und Ressourcenschutzes wird weiter zunehmen, für die Gesellschaft und für jeden Einzelnen“, ist Brickwedde überzeugt. Um die Klimaveränderungen zu meistern, bedürfe es neuartiger naturwissenschaftlich-technischer Lösungen. „Wir sollten Umwelt- und Wissenschaftsthemen miteinander verknüpfen. Denn der Umweltschutz bietet mit seinen facettenreichen Fragestellungen viele spannende Themen, um Heranwachsende jeden Alters zu interessieren und ihnen naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge im Alltag immer wieder nahe zu bringen.“ So könne auch dem anstehenden Mangel an Naturwissenschaftlern und Ingenieuren begegnet werden. Wenn dieser Fachkräftenachwuchs ausbleibe, seien die Folgen „dramatisch für die Innovationsfähigkeit von Wissenschaft und Wirtschaft, für den Wachstumsmarkt Grüner Technologie und für den Klima- und Umweltschutz.“
Denn engagierte Naturwissenschaftler und Ingenieure seien die Grundvoraussetzung für die Innovations- und Wachstumsfähigkeit von Unternehmen, vor allem der Umwelttechnik-Branche, so der DBU- Generalsekretär. Deshalb seien aktuelle Befunde alarmierend. So möchte zum Beispiel laut dem von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) im Juli vorgestellten „Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften“ nur jeder zehnte Schüler Ingenieur werden. Von den an Technik und Naturwissenschaften Interessierten zieht es danach nicht einmal die Hälfte in Berufe dieser Disziplinen.
„Angesichts dieser nachteiligen Entwicklungen müssen wir etwas tun. Interdisziplinär – und vor allem schnell“, fordert der Chef der weltweit größten Umweltstiftung. Es sei wichtig, sich zu fragen: „Von der Wiege bis zum Berufseintritt: Wie können wir das Interesse von jungen Menschen an naturwissenschaftlich-technischen Themen altersgemäß wecken und fördern? Wie können wir sie für Fragen des Klima- und Umweltschutzes sensibilisieren und für Lösungen fit machen?“
Die Tagung in Benediktbeuern sei ein Anfang. Sie richtet sich an Mitglieder naturwissenschaftlicher und technischer Fachverbände, Lehrer naturwissenschaftlicher Fächer, Institute der Lehrerfortbildung und -ausbildung, Lehrerseminare, Hochschulen, Fach- und Forschungsinstitute, Umweltbildungszentren, Schülerlabore, Wissenschafts-Zentren und an Technikmuseen. Sie solle einen Überblick geben über bereits bestehende Aktivitäten und Initiativen in umweltrelevanten Branchen. „Nicht zuletzt sollen Impulse für strategische Partnerschaften gesetzt werden“, gibt Brickwedde das Tagungsziel vor.
Zu den Referenten zählen unter anderem Ralph Caspers, Autor und Fernsehmoderator („Wissen macht Ah!“/ Westdeutscher Rundfunk); Willi Fuchs, Direktor des VDI; Ute Harms, Direktorin am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften, Kiel; Torsten Henzelmann, Umwelttechnik- Experte bei Roland Berger Strategy Consultants und Autor der im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchgeführten aktuellen Studie „GreenTech made in Germany 2.0“; Helmut Jäger, Geschäftsführer der Firma Solvis und stellvertretender DBU-Kuratoriumsvorsitzender; Hans Jürgen Prömel, Präsident der Technischen Universität Darmstadt und Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz.
Durch die Tagung führt die Fernseh-Moderatorin Angela Elis. Sie findet statt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker, dem Lernort Labor – Zentrum für Beratung und Qualitätsentwicklung, dem VDI und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland. Weitere Informationen zur Veranstaltung inklusive des ausführlichen Programms und einer Anmeldemöglichkeit finden sich unter