1. März 2010 | Politischer Narzissmus

Westerwelle erregt die Kommunikations-wissenschaften

von Dieter Hintermeier (accadis). Bad Homburg


Westerwelle hatte die Sozialstaats-Diskussion mit seinen umstrittenen Äußerungen zu Hartz IV angestoßen und ein großes Medienecho entfacht. Nun äußern sich die Kommunikationswissenschaftler zu dem besonderen Fall.

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„Guido Westerwelle pflegt seinen persönlichen Narzissmus und vergisst dabei, dass er Mitglied in einem Team ist, das Sachprobleme lösen muss“, sagt Professor Andrea Hüttmann, Kommunikationsexpertin an der accadis Hochschule Bad Homburg vor dem Hintergrund der morgen stattfindenden Bundestagssitzung zum Thema „Sozialstaat“.

Westerwelle hatte die Sozialstaats-Diskussion mit seinen umstrittenen Äußerungen zu Hartz IV angestoßen und ein großes Medienecho entfacht. „Durch seinen selbstinszenierten Personenkult, hervorgerufen durch die provokanten Äußerungen gegenüber Arbeitslosengeld-II-Beziehern, lenkt er die ganze Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich“, analysiert Hüttmann.

Nach Ansicht der Kommunikationsexpertin versucht Westerwelle durch seine Alleingänge ein subjektiv empfundenes Defizit wettzumachen. „Er erkennt nicht, dass seine eigentliche Aufgabe und sein Wählerauftrag die konstruktive Arbeit in der Koalition sowie die des Außenministers der Bundesrepublik Deutschland ist“, betont Hüttmann. „Aus Kommunikationsgesichtspunkten sollte Westerwelle Diskussionen sachlich und nicht polemisch führen sowie bescheidener und leiser auftreten.
Laut geführte Konflikte, die zu persönlichen Verletzungen führen, werden ihn seinen Zielen nicht näher bringen.“


Foto im Artikel gelöscht wegen fehlender Copyright-Angabe. 4.4.24
www.accadis.de. Link veraltet. 4.4.24


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